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ok-jolle.de » berichte » 2012-02-05-Lundeborg
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Lundeborg 2011

lang ist's her von Sönke

Der Wettfahrtleiter auf seinem Startboot mit Funkgeräten
Regattaleitung tadellos
Starrer Blick auf den großen Belt und vor meinen Augen tanzen lauter rote Punkte, die sich im Dunkeln auf dem Wasser bewegen. Zunächst dachte ich wie gut das Fahrwasser ausgeleuchtet ist, bis die roten Punkte anfingen zu wandern, wie die Rücklichter auf der Autobahn, nur nicht so schnell. Lag das am Fahrstil von Hinnerk, am ersten Bier oder kommt jetzt doch schon der Burn-Out? Ich diagnostiziere, dass ich zu jung und kein Lehrer bin und sich damit wieder Gelassenheit einstellt, erst Recht als ich von den Dänen erfahre, dass es sich bei den roten Funzeln um die Teilnehmer der Fynen Runt Regatta handelt.

Jollen am Start einer Wettfahrt
Start
Bei dem Hack und der Kälte beneide ich keinen der Teilnehmer da draußen und gedanklich kann ich mich schon viel eher mit meinem Day Sailer Dasein anfreunden und der täglichen warmen Dusche. So hat es mich auch zum ersten Mal nach Lundeborg zum ersten größeren dänischen OK Flashmob des Jahres verschlagen. Martin und mir ist es sogar gelungen Hinnerk zu reaktivieren. Lobenswert ist auch der Holm Service, der Martin zwecks Segelanprobe sogar die OK stellte, was uns das Verknoten des dritten Bootes ersparte.

Der Sieger mimmt erfreut seinen Pokal entgegen
Thomas H.
Am Samstag weht der Wind in bekannter rauer Manier, was mich zu Beginn der Saison immer etwas nervös macht. Wer schon in Medemblick war, konnte sich ja immerhin schon an das Pfeifen der Takelage gewöhnen, ohne segeln zu müssen. Die Dänen kennen in dieser Hinsicht kein Pardon, gestartet wird fast immer. Das einzige Training von mir dieses Jahr war der Rudi Hitz Pokal in Bad Segeberg, der ein zwar psychisch mit allen Tücken des Regattasports konfrontiert, aber nicht im Geringsten auf die physischen Strapazen vorbereitet. Während der gemeine Däne selbst den Winter durchsegelt und sich Thomas Hanson Mild sicher einen Fjord eisfrei geschlagen hat.

Segler schleppt seinen Slipwagen mit dem eigenen Boot durch den Hafen
Schleppzug
Und so gingen dann auch die Wettfahrten über die Bühne. Die Titelaspiranten der diesjährigen WM Thomas und Jörgen segelten weitestgehend vorweg. Wobei Gunther, Rene und Martin genug Speed mitbrachten, um hin und wieder vorne mitzumischen. Zeitweise hauten recht heftige Böen in das Regattarevier und zwischen den Wettfahrten wurden wir von der Regattaleitung auch in den Hafen geschickt. Durch den aus Südwest kommenden ablandigen Wind war die Welle nicht so hoch, dafür böig und vor dem Wind unangenehm zu segeln. Mit der Zeit löste sich auch die Winterstarre und trotz Badeeinheit waren Lust und Laune dank des Adrenalins schnell wieder zurück.

Wer sich jetzt noch wirklich für Details und Segel Kung Fu interessiert, dem kann ich empfehlen sich die Wettfahrten auf dem Tack Tracker tacktracker.com anzuschauen. Christian Hedlund hat die GPS Empfänger verteilt, die mit etwas Glück auch in Dänemark_auf auf der WM zum Einsatz kommen sollen. Als Mensch mit sitzender Tätigkeit hat diese Anwendung schon für die eine oder andere kurzweilige Bürostunde gesorgt. Und den verkackten Start von Martin und mir in der zweiten Wettfahrt könnte ich um Längen nicht so blumig umschreiben, wie er hier visualisiert wird.

Wenn ich mir was wünschen könnte, dann bestimmt, dass möglichst viele die Lust haben auf der Ostsee gegen gute Konkurrenz anzutreten in diesem Jahr in Lundeborg an den Start zu gehen. Das Revier ist super, die Anfahrt zum Start kurz und bei der Wettfahrtleitung gab es auch nix zu mäkeln. Sechs Rennen an zwei Tagen ertüchtigen Herz und Kreislauf, führen zwar zu Muskelkater am ganzen Körper aber entsorgen die Alltagsschlacke aus dem Hirn. Für das Auffüllen der Glykogenspeicher wird am Samstagabend ebenfalls ausreichend gesorgt. Ich denke diese Veranstaltung ist ein willkommenes Training und Standortbestimmung für die diesjährige WM in Dänemark.

Ach ja, gewonnen hat übrigens Thomas Hansson-Mild, ohne die letzte Wettfahrt noch segeln zu müssen, vor Jörgen Svendsen und Gunter. Martin, meiner eins und Hinnerk verteilten uns auf die Plätze 6,8 und 15.

made with: TCGS (2012-02-05)