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ok-jolle.de » berichte » 2010-10-15-Wolstyn-Cup
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Wolsztyn Cup 2010

Puchar Wolstyna 25. / 26. September 2010

Herzliche Aufnahme zwischen Hornissen und Waldschnepfen

Eröffnung einer Segelregatta
Eröffnung mit Bürgermeister
Bis zum Grand-Slam ist es ganz schön lange, wenn der Urlaub für die Deutsche Meisterschaft oder lange Anfahrtswege in westliche Lande nicht mehr reicht. Da kam der Vorschlag von Kay, doch zum „Puchar Wolstyna“ zu fahren, recht gelegen. Die Aussicht auf eine größere Regatta mit etwa 20 OK´s und die Entfernung, nur 100 Kilometer von Frankfurt/Oder, passten gut für ein herbstliches Segelwochenende. Und der Schwielochsee – und damit der „Anhängeplatz“ unseres Trailers, lag sogar richtig auf dem Weg von Freiberg an den Ort des Geschehens. Das haben wir sonst nicht.

Gesagt, getan – eine „deutsche Mannschaft“ aus Kay, Erik, Jan und Euli war schnell zusammengestellt. Erik und Kay starteten per Doppeldecker in Frankfurt/Oder, Jan und ich hatten unsere Boote fix und fertig am Schwielochsee, und nach frühem Arbeitsschluss und schneller Autobahnfahrt hing um 19 Uhr der Hänger am Haken. Auf nach Osten! Bis Zielona Góra ging alles gut, doch dann wurde es schwierig: In der Eile hatte ich die Karte aus Google Maps so ausgedruckt, dass unser Zielort gar nicht mit drauf war. Glücklicherweise gibt es auch in Polen Leute, die in dunklen Abendstunden fremdsprachig gestikulierenden Seglern den Weg erklären. In Wolstyn leiteten uns dann noch zwei Jungs auf dem Moped das letzte Stück. Am Segelverein trafen wir Erik und Kay, die auch gerade angekommen waren. Aufgrund der vorübergehenden Orientierungslosigkeit von Erichs Navi hatten sie den Weg gänzlich ohne Karte finden müssen – noch dazu unterbrochen von Ansagen der Art, man sei in Stockholm und mit 1000 km/h unterwegs... Jetzt waren wir da. Der Mond auf dem leicht gekräuselten See war schon mal toll.

Bild der Onbord-Kamera
Hornisse oder Waldschnepfe?
Schnell die Boote vom Trailer, Zelt aufgebaut, und mit den bereits anwesenden Regattateilnehmern geschwatzt. 15, 20 OK würden es morgen schon werden, meinten sie. Das bewahrheitete sich allerdings so wenig wie die angekündigte Windstärke. Mit Janosz, Marek (der erst nicht mitsegeln wollte, dann aber doch noch das Schiff eines Freundes aktivierte) und zwei jugendlichen polnischen OK´lern brachten wir es auf ein Feld von acht Booten. „Die OK´s sind alle in Kiel“ grinste Janosz – aber ganz ernst gemeint war das wohl nicht... Recht zahlreich vertreten waren dagegen Hornets und Slonka, zwei Bootsklassen, die zu unterscheiden wir das ganze Wochenende nicht wirklich schafften. Dabei müsste es zwischen „Hornissen“ und „Waldschnepfen“ doch Unterschiede geben? Europes, Optis und Dickschiffe waren ebenfalls da. Also mit dem Wind sah es eher schlecht aus. Anstatt des Startsignals am Samstag um 11.30 Uhr wehte der Antwortwimpel schon an Land, und alle Segler machten es sich erstmal bequem – bei herrlich sonnigem Herbstwetter übrigens, von dem unsere Familien zu Hause unter Dauerregen nur träumten. Nach einer gehaltvollen Suppe – im Startgeld inbegriffen – wurde es Zeit für Mittagsruhe – der Wind dachte wohl ähnlich. Janosz, Kay und Jan machten sich auf eine Schlauchbootfahrt über den See, Kay legte eine Wasserski-Runde ein... Da - gegen 15.30 Uhr regte sich ein Lüftchen. „Wir segeln, und wenn´s nur zum Training ist“, sagten wir uns und legten ab. Die Wettfahrtleitung sah den Wind aber auch und startete um 16 Uhr die erste Wettfahrt. Ganz schön dünn, der Wind, aber es fuhr überraschend gut. Und Janosz bewies sogar, dass man auch fast ohne Wind auf der Vorwind nach Luv umkippen kann. Durchs Ziel ging Erich als erster, gefolgt von Kay und mir. Jan kam zwar an Marek noch ran, aber nicht mehr vorbei. Janosz mit seinem fast leergepützten Boot - Lenzen ging bei dem Wind ja auch nicht – kam als letzter ins Ziel geschippert.

An Land duftete es schon lecker nach gebratenen Würsten, und die Gastgeber waren rührend darum besorgt, dass wir vier auch genügend von allem abkriegten und uns rundum wohl fühlten. Schon am Vormittag versuchten Wladislav und seine Mitstreiter im Org-Team, uns ständig die Wünsche von den Augen abzulesen. Gestärkt und nicht sonderlich geschafft widmeten wir uns dann dem Abendprogramm – Tanzen und Quatschen in Deutsch und Englisch, zu Trinken gab es natürlich auch genug. Jan hatte ein paar von den Europe-Mädels wiedergetroffen, die er schon von der OK-WM in Leba 2007 kannte. Die Welt ist halt ein Dorf, namentlich die der Jollensegler. Man sieht sich überall wieder. Jetzt wollen sich die Kids erstmal auf Facebook wiedertreffen....Auch schön.

Siegerehrung Segelregatta
Trepp(chen?)belegung
Am Sonntag morgen kräuselte sich der See – leider nur bis zum Frühstück. Wieder Antwortwimpel – aber gegen 11.30 Uhr hatte Petrus ein Einsehen und schickte Wind – etwas unentschlossen zwar, aber immerhin aus einheitlicher Richtung. Mein Start war eine Katastrophe, aber nach einem Schlag nach rechts hatte ich Wind und war an Tonne 1 zweiter nach Erich. Das hielt leider nicht lange, an der 3 war Kay – ganz schön schnell mit seinem zehn Jahre alten North-Segel – vorbei, und Janosz auch. Das blieb dann auch bis zum Ende so. Am Zielschiff war Flagge L gesetzt, also noch ein Start, der Wind frischte ein wenig auf, drehte aber gleich mal um 90 Grad. Die Wettfahrtleitung verlegte flink die Tonnen, der Wind lachte sich eins und drehte zurück. Aber es kam doch noch eine recht brauchbare Wettfahrt zustande. Ein bisschen Glücksspiel war es schon, die Dreher machten die Sache abwechslungsreich. Auf dem ersten Dreieck war ich hinter Erich auf zweiter Position, dann schob sich Janosz dazwischen und war auch nicht mehr zu kriegen. Aber zum Schluss war ich in der Gesamtwertung nicht nur dritter Deutscher (für den Bericht), sondern insgesamt Dritter hinter Erich und Kay. Zur Siegerehrung standen also drei OK-Segler aus Deutschland auf dem Treppchen, belohnt mit Urkunden und glänzenden Pokalen. „Kommt Ihr nächstes Jahr wieder?“, wurden wir gefragt, als wir gegen 17 Uhr vom Platz rollten. Wenn es zeitlich passt, wäre das wirklich eine Überlegung wert, und vielleicht kommt ja auch noch der eine oder andere mit. Es war ein rundum schönes Wochenende auf dem Wolstyner See.

Pozdrowienia Euli OK 633


made with: TCGS (2010-10-15)