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Ein Quantum Trost – light on the horizon:
Der neue Streifen aus Brandenburg, gedreht beim BBI-CUP Rangsdorf, 16./17. Mai 2009
Sequenz 1:(dramatische Wolken wabern übers Dunkel-Country, Musik in Moll, man sieht Erinnerungsstreifen aufzucken: schiefe Linien, schräge Kreuzen, verzweifelnd meckernde Segler): Jahrelang wurden die Wettfahrtleiter Brandenburgs durch das Böse in der Welt ihrer Fähigkeiten beraubt. Die Freude am Runden der 3 Tonnen sank rapide in der kleinen Welt der tapferen OK-Segler. Fast schien daran die liebenswerte Truppe unten den Lasten der Strukturen zu zerbrechen. Nach jahrelangem zermürbendem Kampf bleibt für viele nur, den Sarkasmus mit Kaffe runterzuspülen.
Sequenz 2 :(schnellschnittige graue Bilder, OK-Segler verkaufen entnervt alte Boote, entrollen neue Segel, sägen Karbonmasten auf Länge, zerren neue OKs aus Containern, schrauben Klemmen an und greifen mürrisch in die Portemonnaies, hektisch-panische Musik): Kompensiert wurde die frustrierende Krise mit einem Kaufrausch in der Hoffnung, besser zu Segeln trotz schlechterer Bedingungen. Keine dumme Idee, denn … jetzt sind alle gleich. Gleich schnell. Und können sich endlich wieder auf das Wesentliche konzentrieren - wann kommt der Dreher und wie schnell ist die Linie da? Fehlt bloß noch ein kompetenter Held, der die Tonne an der richtigen Stelle in den See setzt.
Sequenz 3:(weiche Farben zeichnen ein idyllisches Bild, die Sonne geht auf über dem Rangsdorfer See, Wasservögel ziehen friedlich ihre Bahnen und füttern ihre Jungen, die Bäume schlagen aus und der Rasen wird gesprengt, fröhlich treffen sich die OK-Segler, beschwingte Musik sorgt für erwartungsvolle Aufbruchstimmung): Und endlich setzt sich wieder Qualität auf der Regattabahn durch. Outsourcing ist des Problems Lösung: der austragende Rangsdorfer Seesportclub bittet die altgediente, an Piraten erprobte, Wettfahrtleitung des Nachbarvereins Rangsdorfer Segelgemeinschaft 53 e.V. zum Einsatz. Die wissen, was sie tun!
Sequenz 4:(sportliche Aufnahmen zeigen die perfekte Beherrschung einer OK-Jolle, dennoch der Zweifel sitzt tief in den Knochen der Akteure, dramatisch-spannungsreiche Musik) Wind ist da, Wasser ist da, 18 Starter sind da. Die Linie stimmt, die Flaggen- und Lautsignale stimmen, die 5-Minuten stimmen, die Tonnen liegen richtig.
Sequenz 5:(Langsam löst sich die Anspannung auf den Gesichter und Freude macht sich breit. Der Startschuss fällt, die Musik löst die unangenehme Spannung auf und untermalt die beeindruckend taktischen Manöver der Akteure.) Das erste Rennen wird dominiert von den Vertretern des Trost spendenden Leistungs- und Entwicklungsstützpunktes Bertinistr. Safety-Stelzer klebt – mit Sicherheitsabstand - am Achterspiegel vom Kröten-Kiwi, ab dem 3ten Platz heißt es Alter vor Schönheit: der übergewichtige Schnellschreiber (BJ 76) bremst die neu lackierten Heins von Tranbär und Erich aus. Im zweiten Durchgang flaut es zeitweise etwas ab: Tümpelhero Erich rappelt sich und reizt seine Heimvorteile aus. Der Schnellschreiber zeigt Materialschwächen und muss zum Boxenstopp. Sachse Hagemann, der seinen letzte Woche in „Rote Grütze mit Vanillesoße“ getauften Dampfer bereits updaten musste auf „Rote Grütze mit Familiensoße“, kommt in die Gänge. Rennen Drei ist verdammt knapp. Auf der Zielkreuz gibt der Schnellschreiber alles und macht die Icebreaker und Heins platt. Erschöpft schleppt sich das Feld an Land.
Sequenz 6:(Man sieht Bilder erschöpfter Segler, doch trotz erhöhten Bedarfs an Nahrungszufuhr ist weit und breit keine Versorgung in Sicht. Die Musik verdramatisiert sich wieder, dunkle Wolken ziehen am Horizont auf.) Die erste Schlacht im Kampf um gute Segelveranstaltungen ist geschlagen. Blut ist auch geflossen: Testsegler Wolfgang, diesmal auf der vom Sachsen freundlicherweise zur Verfügung gestellten GER 659 unterwegs, hat harten Aluminiumkontakt und muss zum Nähen ins Krankenhaus. Die restlichen Helden freuen sich auf das sonst immer tadellose Landprogramm. Doch es gibt noch kein Happy End - der Film ist schließlich 90 Minuten lang und Ihr zahlt ja alle auch 100% GEZ-Gebühren. Die Situation spitzt sich zu: es sind keine fertigen Steaks und/oder Salate zu finden. Reinhardke Fux beweißt erneut seine Retterqualitäten und wirft in Windeseile den Grill an, um den körperlichen und geistigen Verfall (diesmal auf Grund von Geburtstags- und Neukaufbier) der Freunde aufzuhalten.
Sequenz 7:(Man sieht in romantischer Abendstimmung mit rotem Sonnenuntergang alle Helden gesättigt, entspannt und glücklich um die Feuertonne sitzen, Kudella-Geschichten werden erzählt, es wird viel gelacht. Friedliche Musik, vielleicht Western oder Country ;-) Doch noch die Rückkehr zum Normalzustand. Die OK-Segler genießen einen weiteren gruppenfestigenden Abend. Es wird sich auf die morgigen tag der Höchstleistung vorbereitet. Schließlich stehen Platz 2-4 mit 10 Punkten gleich (Tümpelhero, Schnellschreiber und Safety-Stelzer). Und natürlich will keiner schreiben.
Sequenz 8:(unterschiedlich frisch krauchen die Helden aus ihren Zelten/Autos und versammeln sich um den reichhaltigen Frühstückstisch. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern. Dann ein geordnetes zweifelfreies Auslaufen. Musik könnte so was klassisches sein, vielleicht Vivaldi) Mit neuen Kräften geht es in die letzten zwei Runden. Platz 1 ist schon wech an den Kröten-Kiwi und wie immer will keiner schreiben. Naturgemäßer Tumult an der Linie. Die Pin ist durch einen Dreher bevorteitt. Der Tümpelhero Bork verkalkuliert sich mit der Länge und rauscht rein. 720-Grad später und um einige Flüche nebst Protestansage an den in Luv gestarteten Schnellschreiber leichter, nimmt er die Überholspur (links) und umrundet das Feld. Safety-Stelzer führt, möchte aber auf keinen Fall den Bericht schreiben und lässt sich unauffällig auf Platz 6 durchsacken. Am Ende dramatische Szenen zwischen dem Tümpelhero Bork (Navi mit?) und Schnellschreiber. Der alte Hase hat auf dem letzten Schlag die Nase noch mal vorn. High Noon: Um die Dramatik zu steigern, schalten sich See und Wind im letzten Rennen ein. Zunehmend treten Löcher auf, die Thermik flautet sich gen Mittag. Schnellschreiber hat einen Kurzschluss (rundet noch mal nach Berührung die Tonne und berührt dabei die Tonne erneut – hä?) Tümpelhero ist außer Sicht. Aber da war ja noch der Protest. Den würde er definitiv verlieren. Das weiß er aber bereits nachdem sich der Ärger gelegt hat, und reicht ihn nicht bei der WFL ein, was das Ende des Films um den definitiven Show-Down beraubt. Ist wohl doch eher eine ARD/ZDF-Telenovelle, als ein Hollywood Blockbuster.
Sequenz 9:(die feierliche Siegerehrung, strahlende Gesichter, Kaiserwetter, Trompetenfanfaren, Standing Ovations und nicht abreißen wollender Applaus, alle sind glücklich über den Fortschritt zu Gunsten besserer Segelbedingungen) Reichhaltige Beschenkung der Sieger. Dem flugunfähigen Kröten-Kiwi wachsen Flügel mit Hilfe eines Rundflugs mit Berlins Rosinenbomber, Tümpelhero Bork und Schnellschreiber-Pilotin Jule bekommen eine stationäre Ballonfahrt (anne Strippe üba Balin). Das alles in Tüten mit der Aufschrift „ich bin ego“. Und das ist auch gut so. Herzliche Dankeschöns an die nette WFL von nebenan, den Sponsor BBI, an Frau Rackwitz für die excel®-ente Buchführung sowie Fleischer Balk für den Sonntagsgulasch!
Regie und Drehbuch: Juliane Hofmann, GER 225
ergebnisse
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