Kieler Woche 2008Kieler Woche / Kieler Förde 21.-24.06.2008
Kieler Woche 2008 – alles nur geträumt?Wisst Ihr eigentlich was für Glückspilze wir sind! Was für ein Glück, keine olympische Bootsklasse zu sein! Wie langweilig ist doch der olympische Teil der Kieler Woche. Kein Gedränge im Hafenvorfeld, keine Party an Land, leere Backfischbuden, mehr Motorboote als Segelboote im Wasser. Das ist wie Kiel im Winter, wie – naja – wie Kieler Woche ohne Telefonzelle, ohne After Sailing Bier, ohne Bericht – unvorstellbar!
Das Segeln gestaltete sich dafür wie von Schmiddi im Vorfeld angekündigt: bei Kaiserwetter. Sonne und Wind. Der sogar aus allen Richtungen – für jeden war bestimmt mal ein Dreher dabei. Gesegelt wurde wie immer vor der Steilküste vor Bülk. Dabei teilten wir uns mit den Contendern und den Piraten die Bahn. Da Inner- und Outer Loops gesegelt wurden gab es zum Glück kaum unliebsame Begegnungen, zu meinem Leidwesen jedoch auch keine Raumschotkurse. Nach dem Segeln wurden wir wieder mit etwas belohnt, um das uns so viele beneiden: das After Sail Bier an der Rampe. Drei Wettfahrten boten genügend Stoff zur Nachbereitung. Depp des Tages war nicht zum ersten Mal der Wetterfrosch: seine Ankündigungen gingen mal wieder komplett daneben.
Das Hafenrace litt unter vollkommen eingeschlafenem Wind. Trotz eines offensichtlich nahenden Gewitters sahen sich die meisten Mobos nicht genötigt, mal einen Schlepp aufzumachen. Ergebnis: einige wurden von der folgenden Gewitterbö noch auf dem Wasser oder – schlimmer noch – im Hafen kalt erwischt. Gerissene Segel und kaputte Lümmelbeschläge waren die Folge. Fünf Minuten später war der Spuk vorbei und wir konnten zur Tagesordnung übergehen: Hafenbier. Besprechungsstoff gabs natürlich genug. Außer Fussi am Abend und dem großen Zittern vor dem nächsten Tag („Habt ihr schon gehört – morgen kommt Stum!“) kann ich nichts Besonderes berichten.
Die OK-Party – eine echte Konstante im Leben des OK-Seglers. Alles was wichtig ist oder sich dafür hält, versammelt sich beim TSVS, lauscht gespannt Peits Worten - um dann das immer gleiche Buffet zu stürmen. Das alles natürlich nicht ohne die intensive Aufarbeitung der Geschehnisse des Tages. Da diese nun weitgehend ausgeblieben waren, hatten wir genügend Gelegenheit, die anwesende Presse zu interviewen. Diese hatte sich in Form von Ralf Abratis in das Teilnehmerfeld gemischt, um täglich Berichte seiner Selbsterfahrungstrips direkt von der Bahn auf Papier zu bannen. Sehr schön! Ein weiteres Highlight ist sicher das OK-Buch Completely OK von Robert. Ein echter Knüller und sicher ein Muss für alle die noch kein Buch besitzen und für die die schon eins haben.
Den dicken Pokal durfte ein überglücklicher Thomas Hanson-Mild mit nach Hause nehmen – völlig verdient, eine super Serie ohne Ausrutscher. Nick landete nur auf Platz drei – ob er vor der WM schon alles gezeigt hat? Überraschend stark war Team Polen mit drei Booten unter den ersten zehn. Das lässt auf eine spannende WM hoffen. Bevor Kiel wieder in den langen Winterschlaf fällt, werden noch eine Handvoll olympische Bootsklassen gestartet - keine überfüllten Klos, keine Parkplatznot aber auch keine bunten Segel, keine lustigen Feiern, keine sinnlosen Radiosondenaufstiege, kein Hafenbier. Bis zum nächsten Jahr (Treffpunkt Telefonzelle) Thomas
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