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ok-jolle.de :: berichte :: 2004-09-12_OKP

29. OK-Pokal/LM BRB 2004

11.-12.09.2004

von echter souveränität und spassgeilen patienten

Ich kann mich nicht wirklich mehr erinnern wegen der Platzierung einen Bericht schreiben zu dürfen. Mir fällt es zudem schwer zu berichten, wer wann und wie von Stb über BB einen genialen Schlag gemacht hat oder so, da ich das irgendwie schon mal in meinem Seglerdasein erlebt habe und es mir nicht so gut merke oder merken will.
Verschiedenes ist mir aber doch zu den Erstplatzierten aufgefallen ...
Da wäre Greg Wilcox, der sich ein OK chartert, in dem Fall die 473 von Yves Kaminski, mit einer Arschruhe da ein bisschen zuppelt und da ein bisschen baut, sich ins Boot setzt und gewinnt. Das auch noch mit einem Alumast und Ullmannsegel. Er segelt nicht unbedingt spektakulär, dafür ungemein effizient und clever. Warum mehrmals nach Luv wenden, wenn es nicht mit einem satten langen Schlag immer etwas in Lee (bei weniger Wind würde man vom Leebogen reden) auch geht? Und wenn dann wenden, dann bitte im richtigen und einzigen Moment.
Die Wettfahrt am Sonntag mit etwas mehr Wind hatte dann schon etwas von Souveränität. Greg ist uns klassisch enteilt und hat das Feld kontrolliert. Respekt! Doch auch er wird zugeben, es war eng dort vorne, denn einmal nicht aufgepaßt und schwupps wird man mal durchgereicht und nur Zehnter.
Christian Senst war dicht dran ohne Sieg die Regatta zu gewinnen. Es ging innerhalb der Wettfahrten nicht unbedingt so eindeutig zu, wie es das Endergebnis zeigt. Da wurden schon die Plätze getauscht und am Ende waren dann halt die Besten vorn. Christian segelte sich diesmal auch von hinten nach vorne, was zeigt, das er schnell unterwegs ist.
Christian Hartmann war echt segelgeil. Ein frühes Hinaussegeln mit Trainingsschlägen und ein konzentrierter Blick gepaart mit motivierter Segelhaltung sagten mir, der will es wissen. Das Schläferchen zu Hause in Berlin unterstreicht das noch. Er ist auch sehr gut unterwegs gewesen, wenn da nicht die kleinen Patzer wären. Die fanden ihre Krönung am Sonntag, als bei auffrischendem Wind der Christian Vorwind mal eben an der Leetonne vorbei raste, da der Knickspanttanz drohte. Übrigens mit Ansage. Ich war in Luv sehr langsam (langsamer als sonst langsam), da ich mich krampfhaft nach Lee mit angezogenem Großsegel zur Tonne quälte, um diese ordnungsgemäß zu runden und wer hat da in Lee Spaß am segeln? Unser Patient hatte daraufhin Null Chance ohne Halse zur Tonne zu kommen. Er ist dann zwar noch wieder gut vorgefahren es wird ihn aber geärgert haben, denn er war an Greg dran.
Fazit: Wir haben da eine Regatta mit fast 30(!) Booten gesegelt. Die ersten zehn sind in der Lage auch mal ein Rennen nach Hause zu fahren, was für eine starke Leistungsdichte spricht. Mir macht diese Art von Segeln sehr viel Spaß. Greg unterstreicht meine Theorie, dass das Können und das Beste daraus machen mit den Mitteln die man zur Verfügung hat, einen guten Segler auszeichnet und nicht das beste Material.
Richtig toll finde ich die Truppenteile aus Rangsdorf, die da eine Flotte aufbauen und denen der Spaß am Regattasegeln mit der OK-Jolle ins Gesicht geschrieben steht. 11 Jollen liegen am Rangsdorfer See, 6 von ihnen waren in Potsdam dabei.
Der Veranstalter hat sich alle Mühe gegeben. Die Tonnenlegung war in Ordnung und am Abend gab es Gegrilltes satt. Besten dank den Organisatoren. Es war der 29.OK-Pokal, am 5. oder 6. habe ich schon mit 16 teilgenommen.
Am Rande mal erwähnt. Nach lauter Begeisterung auch eine deftige Kritik. Wo sind die Segler aus den anderen Bundesländern? Im nächsten Jahr hat die Veranstaltung 30 -jähriges Jubiläum. Neben der Kieler Woche ist es die mit traditionsreichste Veranstaltung die unsere Klasse hat. Da sind Leute gesegelt die heute Seglergrößen sind, Vereine leiten und sich im Segelsport engagieren. Jeder von uns sollte auch in dieser Richtung ein wenig Verantwortungsbewusstsein entwickeln.
Schön ist es jedenfalls da vorne mal herum zu segeln, da es entschieden einfacher ist als sich im Mittelfeld oder gar hinten zu behaupten. Glaubt mir, ich weiß wovon ich schreibe.
GER 695, Charly
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