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ok-jolle.de » berichte » 2013-03-02-Eispokal-2012
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Eispokal Alster 2012

Eispokal / Hamburg, Alster: 01.12-02-12.2012

Versproken ist Versproken

Wenn ich Mitte Juli (WM im Land der Dänen) auf eine Regatta im Dezember angesprochen werde, während der Sommerlorenz auf meinen blanken Balg brennt und das x-te kühle Bier meine durstige Kehle passiert hat, dann bin ich nun mal der Typ Mensch, der sagt: " Alles easy und entspannt Herr Deubel, da bin ich dabei".Als dann aber im weiteren Verlauf des Jahres die ersten Spekulatiuskekse in den Regalen lagen, das erste Mal "Power of Love" und "Jingle Bells" im Radio gespielt wurde und ich trotzdem noch eine Regatta in heimischen Gefilden auf meinem Rennkalender hatte, da habe ich mir schon gewünscht einfach mal die Fresse gehalten zu haben. Aber Versproken ist nun mal Versproken, also bin ich mit meiner Mieze zur Alster gedüst und - um es vorweg zu nehmen - ich habe es nicht eine Sekunde bereut, das war ein astreines Wochenende.

Da der Luis aus Paderborn zu der Zeit seinen Führerschein verlegt hatte und Heiner keine Zeit hatte, weil er irgendwelche Weichen stellen musste, haben wir den jungen Mann (Luis) an der A2 bei Gütersloh aufgepickt und sind so am späten Freitagabend bei Familie Deubel in Hamburg aufgeschlagen. Da der bis dahin vorherrschende Eisregen kurz vor Ankunft in Schneegestöber umschlug, kamen bei mir wieder gewisse Restzweifel auf. Ich verstieg mich in den Gedanken, dass ich das alles nur träume, dass ich am heimischen Kamin nur kurz eingenickt bin, gleich aufwachen würde und mein einziges Problem der riesige Rotweinfleck auf meiner Hose wäre. Dann aber wurde wir von den Deubels herzlich in ihrem schönen und gemütlichem Haus empfangen und alle mein negativen Gedanken waren wie weg geblasen. Im warmen Wohnzimmer (da war er wieder, der Kamin) war bereits eine illustre Runde versammelt, in den Sofas lümmelten sich Paul und Ronnie, Raymond, Herr Hoppekowski und die Dame aus Mannheim. Ich bekam ein Veltins in die Hand gedrückt, wir alberten und laberten wie üblich rum und als ich gegen 02:00 Uhr ins Bett ging, habe ich gar nicht mehr verstanden, warum ich mir eigentlich Sorgen gemacht hatte. Morgens gab es dann ein Superfrühstück mit allem Zick und Zack einschließlich zehn Punkte Deko, dann ging es los Richtung Alster.

Da der erste Start um 12:00 Uhr sein sollte wurden die Boote recht flott aufgebaut - ich bin froh, dass wir mittlerweile Carbonmasten fahren, bei Alu kleben die Finger bei den Temperaturen hartnäckiger am Material - und schließlich gingen wir mit den Finns und Contendern auf die Piste. Diese bestand aus einem Dreick-Schenkel- Dreieck Kurs, wir wurden als dritte Klasse ins Rennen geschickt. Bei einem gefühlten Durchschnittswind von 1-2 Bf. preschten die 13 Starter los und am ersten Fass konnte ich mich kurz nach Söhnke auf den Raumschotkurs einfädeln, dichtbedrängt vom Weltmeister und Herrn Hoppekowski. Ich weiß gar nicht genau woran es im Detail gelegen hat, aber der Andre zog beinhart an mir vorbei und bei der Halse an Tonne 2 bremste ich mich und den Kai zusätzlich noch dermaßen ab, sodass wir den Anschluss komplett verloren haben. Andre hat sich den Söhne an irgendeiner Stelle auch noch geschnappt und ich konnte meinen vierten Platz mit Ach und Krach gegen den Lokalmatador Andreas D. aus H. verteidigen.

Beim zweiten Start kam ich ganz gut weg, ging als erster um die Tonne und wurde von einem dicht an mir klebendem Verfolgerfeld über die Außenalster getrieben. Normalerweise verbocke ich solche Nummern ganz gerne, dieses Mal haben die Nerven aber gehalten und ich konnte nach meinem Zieldurchgang noch beobachten, wie der Andre Herrn Hoppekowski am Zielfaß regelkonform abgestreift hat und als zweiter die Linie passierte. Darauf folgten Söhnke und Andreas. Beim dritten und letzten Lauf des Tages stellte der Weltmeister die Verhältnisse wieder klar und gewann souverän, Söhnke hat sich nach seinem kleinen Durchhänger ebenfalls wieder stabilisiert und sicherte sich Silber.

Nicht zuletzt wegen der Temperaturen, die ich auf dem Wasser übrigens gar nicht als so schlimm wie befürchtet empfand, wurden die Boote in Rekordtempo versorgt. Nach einer heißen Dusche bekamen wir im Klubhaus (und das war nicht der Marke "Containerdorf" wie in Haltern) eine ordentliche Portion Chili Con Carne. Der Dirk D. hat den Ronnie dann noch wegen einer Innenraumwegerechtsgeschichte verklagt und wir nutzen die Zeit für ein paar Überbrückungsbierchen an der Theke. Die Klage wurde schließlich abgeschmettert und wir fuhren zum Saunagang in das Deubelsche Domizil. Es war übrigens schön zu erleben, wie Ronnie und Dirk in aller Seelenruhe und ohne Zoff an der Theke saßen, während das hohe Gericht wegen einer Endscheidung tagte. Nur weil man protestiert, muss man sich ja nicht gleich zerfleischen, den nächsten Friedensnobelpreis sehe ich schon auf einem Fenstersims in Mannheim, bzw. in einer Containerkrankanzel in Antwerpen stehen.

Nach dem Saunagang trat eine kleine Fraktion der Nimmermüden unter der fachlichen Leitung des aufmerksamen Gastgebers einen Ausflug in Richtung sündiger Meile an. Mit Bus und Bahn ging es zunächst zum Hamburger Dom. Dort stürzten wir uns ausschließlich auf die richtig gefährlichen Fahrgeschäfte wie Büchsenwerfen, Luftgewehr schießen, Geisterbahn fahren und Schinkenbrötchen essen. Dann zogen wir weiter und plötzlich standen wir in einer kleinen, mit Sichtschutzen abgesperrten Straße wo uns durch lauter Fenstern nette junge Damen zulächelten. Ich weiß nicht genau was die wollten, aber immer wenn ich den beim Büchsenwerfen für die Deubel Kids gewonnenen Karton mit einer Kinderautorennbahn hochhielt, schauten sie grimmig und machten das Fenster wieder zu. Auch den an Dirk D. aus M. gerichteten Satz: "Hey Silberlocke, komm doch mal rein" wusste ich nicht richtig zu interpretieren. Verwirrt ließen wir uns einen Glühwein schmecken, gabelten den Fruchtzwerg und Ute wieder auf und gingen noch in einen Live Musik Schuppen am Hans Albersplatz. Schließlich fuhren wir mit Taxen zurück zum Basiscamp und verteilten uns zum Schlafen im gesamten Haus.

Der Sonntag begann widerum mit einem exzellenten Frühstück und wir zuckelten danach gemütlich zum Wasser. Dort angekommen ließ der Wind allerdings auf sich warten und so nach und nach fingen die ersten an die Boote abzubauen. Für einige stand ja schließlich noch eine beachtliche Heimreise an, ich weiß es nicht genau, aber ich glaube der Raymond kommt z.B. aus der Nähe von Paris. Da auch nach längerem Warten kein Wind aufkam wurde die Regatta für beendet erklärt und gegen 13:00 Uhr die Siegerehrung vorgenommen. Bei uns hat der Andre das Ding verdient gewonnen, Söhnke wurde zweiter und ich landetet, punktgleich mit Kai, auf dem dritten Platz. Meiner Meinung nach hätte der Kai aufs Treppchen gehört, er war, bis auf meinen "Ausrutscher" im zweiten Lauf, klar besser. Er sollte zumindest als "dritter der Herzen" in den entsprechenden Listen geführt werden.

Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass das eine rundum gelungene Veranstaltung war, zu deren Gelingen vor allem Kirsten und Andreas Deubel beigetragen haben. Dafür noch mal schönen Dank. Ich verstehe zwar nicht, warum die Vorweihnachtszeit mitten in die Regattasaison gelegt wird, aber für das nächste Jahr lege ich mich jetzt schon fest und sage: "da bin ich wieder dabei".

Glück Auf, Der Aal

PS: Hallo Luis. Kann es sein, dass du eine Tasche und deine Mütze in unserem Wagen liegen gelassen hast.


ergebnisse

GER 762Budzien, AndreSYC121
GER 778Behrens, SoenkeSCOE242
GER 775Rademacher, JoergSCST415
GER 747Hoppekowski, NicolajCKA334
GER 760Deubel, AndreasHSC553
BEL 220Poelman. NL, RonnyKLYC677
GER 640Marchot, SvenSGSP1086
BEL 214Verrijdt, PaulKLYC969
GER 755Kaminski, YvesSVEW8108
NED 746Van der Schaaf, PeterWVB11911
GER 750Dame, DirkSVM71213
GER 567Beckmann, JanSVPB121310
FRA 1820Dodard, RaymondCNC STQ131112
GER 697Posny, JoergSCSTDNSDNSDNS
GER 733Durchlaub, MarkusSRVDNSDNSDNS
GER 693V. Zimmermann, MartinSCOEDNSDNSDNS
GER 774Wolf, MichaelSSCPDNSDNSDNS

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